Kaufberatung Objektiv

Objektiv, Brennweite (Zoom), Blende

 

Kaufberatung Objektive - Brennweite

Neben der Sensor- und Pixelgröße entscheidet vor allem das Objektiv über die Bildqualität. In der Kaufberatung spielt das Objektiv eine wesentliche Rolle.

 

Brennweite und Zoomfaktor

Das Objektiv bestimmt die Brennweite und damit den Zoomfaktor sowie die “Helligkeit”, die Blende. Je niedriger der Blendenwert (f-Wert), desto mehr Licht gelangt zum Sensor. Außerdem beeinflußt die Blende sowie die Brennweite den Umfang der Tiefenschärfe.

Je größer die Blende, desto mehr Licht fällt durch das Objektiv. Lichtstarke Objektive sind daher deutlich größer (= dicker) und leider auch teurer. Eine große Blenden wird durch einen kleinen Blendenwert, z.B. f 1,7, f 2, erkannt.

Je niedriger die Brennweite, desto mehr kann man auf dem Bild festhalten. Realistisch sind Brennweiten ab 24mm.
Je höher die Brennweite, desto näher kann man das Motiv heran holen.
Kompaktkameras bieten heute Brennweiten bis 500mm, Bridgekameras bis 120mm und Spiegellose und SLR Kameras (bezahlbar) bis 450 mm (Objektiv bis 300mm mit Brennweitenverlängerung).

Je größer der Zoombereich, desto komplexer sind die Objektive. Diese Komplexität führt zu schlechten Bildergebnissen. Die in der Weitwinkelstellung entstehende Verzeichnung führt in den höheren Brennweiten zu masiven Qualitätsverlusten am Rand, vor allem in den Ecken.

Zoomt man mit den meisten und vor allem preiswerten Objektive verschlechtert sich die Helligkeit, denn die Blende (s. Angaben auf dem Objektiv z.B. f 3,5 – f 5,6) nimmt zu. Dieser Effekt tritt oft schon bei geringem Zoomfaktor ein. Damit bleiben häufig nur wenige Blendenwerte (bei Kompaktkameras max. Blende f8) übrig.

Größere Brennweite erfordern größere Objektive. Es dauert spürbar länger, bis die Kamera scharfstellt.

  • Empfehlenswert sind Kompaktkameras mit 4x Zoom ab 24mm Brennweite.
    Sie bekommen eine kompakte Kamera mit guter Bildqualität. Hochwertige Modelle bieten zudem Anfangsblenden ab f 1,8 oder sogar Festblenden ab f 2. Unbedingte Kaufempfehlung!
  • Sehr hohe Qualität erreichen Spiegellose und SLR Kameras mit Festbrennweiten-Objektiven.
    Hier bekommen Sie Objektive mit hoher Auflösung und niedriger Blende zu einem bezahlbaren Preis. Allerdings müssen Sie mehr Ausrüstung tragen und die Objektive häufig wechseln. Ein lichtstarkes (und preiswertes) 50mm Portrait-Objektiv (Blende f 1,7 oder f 1,8) gehört in jede Fotoausrüstung.
  • Wenn Sie Zoomobjektive kaufen, bleiben Sie im Zoomfaktor bescheiden. Ideal ist die Kombination (circa Werte) 12-60mm (MFT) 18-70mm (APS-C) 28 – 70 (Vollformat) mit einem hochwertigen 70-200mm oder 70-300mm Objektiv mit Bildstabilisator.
  • Objektive mit einer Brennweite unter 75mm benötigen keinen Bildstabilisator.
    Die Verwacklungsgefahr ist hier gering. Das gilt besonders für lichtstarke Festbrennweiten.
  • Blende ist wichtiger als Brennweite. Kaufen Sie sich lieber ein Zoomobjektiv mit niedriger Festblende (Blende steigt beim Zoomen nicht an) als eine größere Brennweite.
  • Bridgekameras bieten mit bis zu 1200mm optischer Brennweite, die bezahlbarste Brennweite dieser Länge.

Brennweiten in der Übersicht

Unserer Erfahrung nach brauchen Sie selten mehr als ca. 100mm Brennweite. Die allermeisten Motive können Sie viel schöner fotografieren, wenn Sie näher heran gehen (Turnschuh-Zoom). Und wirklich weit entfernte Objekte können Sie auch mit viel Zoom wegen der Lichtbeugung nicht scharf abbilden. Hier stört die “Luft”.
Wichtig sind hohe Brennweite für Tieraufnahmen, Sport-Fotos, Fotografie in den Bergen und auf See, da sie sich hier dem Motiv nicht nähern können.
Gleichen Sie fehlende Brennweite durch digitale Ausschnittvergrößerung aus. Sie brauchen auch für einen guten 13x18cm Druck nicht mehr als ca. 6 Megapixel.

Autofokus, Scharfstellgeschwindigkeit

Moderne Kameras müssen automatisch scharfstellen und werden gebaut das möglichst schnell zu erledigen. Manuelles Scharfstellen ist mit diesen Kameras nur unzureichend möglich. Das gilt auch für hochwertige Spiegelrelexkameras.

 

Kompaktkamera und Spiegellose Digitalkamera verwenden den langsameren Kontrast-Autofokus. Hochwertige Kameras zeigen dabei beeindruckende Geschwindigkeit beim Scharfstellen. Spiegelreflexkameras nutzen den besonders schnellen Phasen-Autofokus. Moderne SLR und Spiegellose Systemkameras vereinen in einem Hybrid-Autofokus Kontrast- und Phasen-Autofokus. Das erlaubt eine besonders schnelle Scharfstellung beim Fotografieren über den Display.

Je größer das Objektiv und vor allem der Zoombereich, desto länger benötigt der Objektivmotor die schwere Optik zu bewegen. Ein größerer Zoombereich läßt Sie länger warten, bis das Bild scharf ist.

Verschiedene Antriebsmotoren besorgen das automatische Scharfstellen besonders schnell und auch geräuschlos. Der Antrieb mittels Micromotor ist laut und langsam und wird für preiswerte Objektive verwendet. Für niedrige Festbrennweiten ist das akzeptabel.
Die meisten Objektive verwenden heute den schnellen USM “Ultraschallmotor” oder PZ “Piezo-Motor“.
Ganz neu ist der speziell für den Kontrast-Autofokus entwickelte STM “Step-Motor“. Durch diese Technologie wird das Scharfstellen beim Fotografieren über den Display nochmals beschleunigt. Besonders empfehlenswert ist ein STM Objektiv zum Videofilmen mit großen Kameras.

Spiegelrefelexkameras verwenden einen Phasen-Autofokus und benötigen dafür den Spiegel. Mit dieser Technologie und entsprechend schnellen Objektiven können Sie besonders schnell scharfstellen. Im “Live-View”, hier betrachten Sie das Motiv auf dem Display um zu fotografieren, stellen die Kameras deutlich langsamer scharf. Neue SLR Kameras mit Hybrid-Autofokus und STM Objhektiven zeigen eine beeindruckende Schnelligkeit beim Scharfstellen.

Der Autofokus braucht in jedem Fall Licht. Je dunkler es ist, desto schwerer wird es für die Kamera zu fokussieren.
Hochwertige Kameras können auch bei schlechteren Lichtverhältnissen schneller scharf stellen. Ein lichtstarkes Objektiv unterstützt das Scharfstellen bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich.

Mit einer Kamera mit Touchscreen können Sie meistens durch Antippen des Display die Stelle auswählen, an der die Kamera scharfstellt. Das ersetzt das manuelle Scharfstellen.

Autofokus und Automatik arbeiten in vielen Kompaktkameras, besonders bei der “Gesichtsautomatik”, zusammen. Hier erkennt die Kamera das Gesicht und stellt auf die Augen scharf. So stellt die Kamera sicher, dass Personen scharf abgebildet werden. Verwenden Sie zur Personenfotografie mit Kompaktkameras nach Möglichkeit diese Automatik.

  • Je hochwertiger die Kamera, desto schneller der Autofokus.
  • Größere Objektive (Zoombereich) brauchen spürbar länger bis sie scharf gestellt haben.
  • Bei Spiegellosen und SLR Kameras bestimmt der Typ des Autfokus-Motor zusätzlich die Geschwindigkeit

Bildstabilisator

Der wirksamste Bildstabilisator sind Sie selbst. Vor allem beim Blick durch einen Kamerasucher können Sie die Kamera am Körper abstützen und so wirksam das Verwackeln reduzieren.

Kompaktkamera benötigen unbedingt einen Bildstabilisator. Einen “optischen” oder “mechanischen” (Sony) Bildstabilisator haben Kameras ab etwa 100 €. Finger weg von “elektronischen” Stabilisatoren.

Bei Spiegelrefelex- und Spiegellosen Digitalkameras befindet sich der Bildstabilisator meist im Objektiv. Eine Ausnahme sind die Kameras von Sony, die über einen bildstabilisierenden Sensor verfügen.
Ein Bildstabilisator ist bei Brennweiten bis ungefähr 85 mm verzichtbar. Investieren Sie lieber in eine lichtstarkes Objektiv als in einen Bildstabilisator.
Bei Teleobjektiven ist ein Bildstabilisator sehr nützlich und empfehlenswert.

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